Der Polterabend hat eine lange Tradition als Abschiedsfeier aus dem Single-Leben. Viele Brautpaare veranstalten hierzu eine richtige Feier und versenden sogar separate Einladungen zum Polterabend. Hier erfahrt ihr mehr über aktuelle und alte Bräuche für den Polterabend.

Porzellan zerschmeißen

Im Kreis von Freunden, Bekannten und Verwandten verabschiedet sich das Paar aus dem Kreis der Unverheirateten. Alle Gäste bringen Porzellan oder Steingut mit und vor Betreten des Festsaales wird alles vor der Tür zerschlagen. Daher der Name „poltern“. Damit sollen die bösen Geister vertrieben und das Glück gesichert werden. Bitte kein Glas zum Zerschlagen mitbringen, denn Glas ist das Symbol für Glück. Je mehr Porzellan zerschmissen wird, umso mehr Glück wird das Brautpaar in der Zukunft haben! Dies ist wohl einer der bekanntesten Bräuche für den Polterabend.

Dekorieren von Wohnungseingängen

Nehmt dafür eine Leine, dekoriert sie mit Babysachen und hängt sie im Eingangsbereich des Brautpaares auf. Die Brautleute nehmen die Leine ab und packen die Babysachen in einem Wäschekorb.

Wer fegt!

Im Norddeutschen ist es Brauch, dass der Bräutigam am nächsten Morgen die Scherben wegfegen soll. Es soll für ihn bedeuten, dass er während der Ehe nicht zum letzten Mal zum Besen gegriffen hat. In anderen Orten bedeutet es, dass er auch in der Zukunft nicht das „Eheruder“ aus der Hand gibt. Inzwischen ist es aber auch Tradition, dass das Brautpaar für den Ehefrieden gemeinsam zur Schaufel und Besen greift.

Kindersturm

Früher war es in vielen Gegenden üblich, dass die Nachbarskinder auf dem Polterabend für viel Lärm und Gepolter sorgten. Sie kamen in einem großen Haufen angerannt und hatten eine Menge Spaß. Zum Schluss wurde ihnen ein Stück Kuchen oder Naschwerk überreicht.

Heanatanz

Der „Heanatanz“ oder auch Hühnertanz ist ein alter Brauch, bei dem alle Hühner der umliegenden Bauernhöfe in die Stube der Brauteltern gelockt wurden. Da die Hühner als Fruchtbarkeitssymbol gelten, wünschte man dem Brautpaar durch diese Geste viele Nachkommen.

Schlamassel

Bei diesem alten Brauch gingen junge Burschen mit Peitschen und Gießkannen durch die Straßen und mussten Lärm veranstalten. Auf diese Weise feierten die jungen Burschen den „Schlamassel“, der oft in einem Trinkgelage endete.

Folter statt Polter

Der Bräutigam wurde am Polterabend an eine Leiter oder an einen Leiterwagen gebunden und wurde damit von Wirtschaft zu Wirtschaft gefahren. Dort musste er für all seine Freunde sie Zeche zahlen. Manchmal wurde dem wehrlosen Bräutigam auch Schnaps oder Bier eingeflöst. Fast noch gemeiner ist es, den Bräutigam in eine Kiste zu stecken und ihn dann zur Wirtschaft zu transportieren. Auch hier musste er eine Menge Alkohol trinken und zusätzlich wurde ihm in der engen Kiste oft auch noch schwindelig. Ist also mehr eine Folter und nicht besonders nachahmenswert!

Myrtenkranz

Früher wurde der Braut genau um Mitternacht ein Schleier oder Myrtenkranz überreicht. Die besten Freundinnen der Braut hatten hierfür extra Geld gespart. Der Bräutigam erhielt natürlich im Gegenzug einen Myrtenanstecker für den Revers seines Anzuges.