Hochzeitsbräuche- Polterabend und Co.
Der Polterabend ist wohl der bekannteste Brauch bei einer Hochzeit. Hier geht es um das Zerschlagen von Geschirr und anderem Porzellangut.
Die bösen Geister vertreiben
Am Polterabend werden alle Gäste der Hochzeit eingeladen, sie bringen das eigene Geschirr mit und zerschlagen dieses auf den Boden. Genauer gesagt, zerschmettert man es auf den Boden und das Brautpaar muss anschließend alles säubern. Beide diesem Brauch, der noch aus vorchristlicher Zeit stammt, so sagt man auf jeden Fall, sollen böse Geister vertrieben werden. Man darf aber nie Glas zerschlagen, denn dies wieder bringt Unglück über das Brautpaar herein. Und da genau das Gegenteil gewünscht wird, sollte man nur Porzellan, Blumentöpfe, Keramikartikel und Steingut nutzen. Manche Leute lassen sogar Waschbecken oder Toilettenschüsseln vor den Füßen der Brautleute zerspringen.
Durch das gemeinsame Fegen und entsorgen der zerbrochenen Sachen, soll das künftige Ehepaar sich eine gute Zusammenarbeit in der Ehe versprechen. Es soll aussagen, dass dieses Paar auch schwierige Lebenslagen zusammen meistern soll. Und davon abgesehen, bringen Scherben bekanntlich auch Glück und das kann jedes Ehepaar nun mehr als gebrauchen!
Die Einladung zum Polterabend
Grundsätzlich bedarf es eigentlich keiner Einladung zum Polterabend, da sich der Brauch aber nicht immer so durchsetzt, wie er einst gedacht war, ist es mit Einladungen besser. Früher wurde der Polterabend einen Abend vor der Hochzeit abgehalten, nun aber feiern manche Brautleute ihn einige Tage früher, wenn vorher noch alle arbeiten müssen. Mit der Einladung kann man aufzeigen, wo der Polterabend gefeiert wird und wann die Feier beginnt. Übrigens muss nicht unbedingt das Brautpaar den Polterabend ausrichten, dies können auch die Freunde oder die künftigen Trauzeugen tun. Es ist doch viel schöner, wenn man die zukünftigen Brautleute mit dem Polterabend überrascht, dieser wird nämlich oft gar nicht mehr gefeiert, was sehr schade ist!
Die Bewirtung am Polterabend
Meist wird der Polterabend in einer Gaststätte gefeiert. Es gibt immerhin noch genügend andere Dinge, die man vor der Hochzeit erledigen muss, da fehlt die Zeit für die große Planung des Polterabends. Durch die Feier in der Gaststätte, erspart sich das Brautpaar die Mühe, noch selbst etwas zu kochen oder den Partyservice rufen zu müssen. Man kann so das Essen der Gaststätte zur Auswahl anbieten und ebenso die Getränke. So muss man die Gäste nicht selbst bewirten, sondern kann den Abend zusammen mit den Gästen genießen und in Ruhe enden lassen.
Bei der Feier zu Hause sieht dies natürlich ganz anders aus. Hier bestellen die meisten Brautpaare dann lieber den Partyservice und lassen sich so trotzdem bedienen. Lange sollte der Polterabend nicht gefeiert werden, vor allem, wenn man sich an die alte Tradition hält, dass man ihn vor der Trauung abends abhält. Alle Gäste sollen schließlich nüchtern und ausgeschlafen zur Hochzeit erscheinen.